Geschichtlicher Hintergrund der Wallfahrt Merkershausen
Schon seit dem Mittelalter bestehen enge Beziehungen zwischen Merkershausen und dem Kloster Langheim. Marktgräfin Anna von Brandenburg und Adelsfrau von Henneberg, eine Tochter des deutschen Königs Albrecht I., lässt die Kapelle in Merkershausen dem Kloster Langheim übertragen. 1310 wird die Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Unter dem genialen fränkischen Architekten und Obristen Balthasar Neumann, der im Auftrag Langheims den Neubau der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen plante, wird um die gleiche Zeit (1737 – 1743) das Gotteshaus von Merkershausen von Grund auf überholt und erweitert. Erst mit der Übernahme der Seelsorge in Merkershausen durch die Diözese 1797 lockern sich die Beziehungen mit Langheim; die Säkularisation von 1803 lässt schließlich die Wallfahrt „sterben“.
Die Wallfahrt nach Merkershausen wird erst um 1900 wieder belebt. Aus dieser Zeit stammt auch das Wallfahrerbild. Man zog damals durch thüringisches Gebiet und legte die Wegstrecke in einem (!) Tag zurück. Auch der Rückweg erfolgte ohne nächtlichen Aufenthalt. Nach dem zweiten Weltkrieg stellten die Familien Then und Müller für viele Jahre den Wallfahrtsführer; 1978 ließ man das Wallfahrtsbild erneuern. Die Vorderseite schmückt der Frankenthaler Kinderkranz, auf der Rückseite ist eine Pieta dargestellt.
Eine Krise hatte die Wallfahrt in den 60er Jahren durchzustehen. Einmal fanden sich nur 7 ganze „Wallleut“ ein. Heute erfreut sich die Wallfahrt wieder größere Beliebtheit.
Die Wallfahrtsführer von Merkershausen
niedergeschrieben in Vierzehnheiligen ab dem Jahre 1901
Schubert Ignaz war Wallfahrtsführer von 1901 – 1916
gest. 1941 im Alter von 85 Jahren.
Then Friedrich war Wallfahrtsführer von 1917 – 1946
gest. 1957 im Alter von 74 Jahren.
Müller Emil war Wallfahrtsführer von 1947 – 1965
gest. 1976 im Alter von 66 Jahren.
Müller Alois war Wallfahrtsführer von 1966 – 1972
gest. 1972 im Alter von 58 Jahren.
Müller Armin war Wallfahrtsführer von 1973 – 1981
gest. 1982 im Alter von 41 Jahren.
Bis 1973 wurde in Wasmuthhausen übernachtet.
Ab 1974 wurde die Übernachtung nach Seßlach verlegt. Ab diesem Jahr wurde auch das Gebäck (Rucksäcke, Koffer, Taschen usw. von einem Auto nach-/bzw. mitgefahren).
Der erste Fahrer war damals Mauer Lothar.
Müller Alfred, gest. 2001 im Alter von 56 Jahren und Werner Weis waren Wallfahrtsführer von 1982 - 2000
Anton Schneider und Klaus Seufert sind Wallfahrtsführer seit 2001